Intern
Katholisch-Theologische Fakultät

Diskriminierung durch interreligiöses Lernen?

25.10.2013

Das nächste Streit°Gespräch°Religion findet am Donnerstag, dem 7.11.13 von 16.00-19.00 im HS 317 der Neuen Universität am Sanderring statt.

Viele Konzepte interreligiösen Lernens treten mit dem Anspruch an, dass interreligiöses Lernen zu mehr Toleranz in einer multireligiösen Gesellschaft beitrage. Unsere Gesellschaft, die zunehmend durch ein Zusammentreffen unterschiedlicher religiöser Traditionen gekennzeichnet sei, mache es nötig, dass Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen mit religiöser Differenz pädagogisch begleitet bearbeiten.
Mit einem ähnlichen Anspruch ist vor nunmehr 25 Jahren die interkulturelle Pädagogik angetreten, um die Herausforderungen einer von Migration geprägten Gesellschaft zu bearbeiten. Doch wurden im Laufe dieser Zeit auch kritische Stimmen laut: Franz Hamburger etwa spricht von einem »Abschied von der interkulturellen Pädagogik«, eine groß angelegte Studie von Mechthild Gomolla und Frank-Olaf Radtke zeigt die Gefahr einer »institutionellen Diskriminierung« durch die Thematisierung ethnischer Differenz in der Schule auf.
Bisher wurden diese Beiträge in der Diskussion um das interreligiöse Lernen wenig berücksichtigt. Können die Konzeptionen interreligiösen Lernens von der Diskussion um die interkulturelle Pädagogik lernen? Führt interreligiöses Lernen zu Diskriminierung? Ist es pädagogisch zu rechtfertigen, religiöse Differenzen im Unterricht zu fokussieren?
Über diese Fragen diskutieren und streiten:
Prof. Dr. Clauß Peter Sajak (Religionspädagogik, Universität Münster)
Prof. Dr. Albert Scherr (Soziologie, Pädagogische Hochschule Freiburg)

(Text: Alexander Unser)

Zurück