Für mehr Oberflächenspannung in der Kirche
17.01.2018Vortrag von Kommunikationsexperte Erik Flügge
„Oberflächlichkeit finden Theologen eigentlich immer kacke“, so der Unternehmensberater und politische Stratege Erik Flügge zu Beginn seines Vortrags im voll besetzten Hörsaal 321. Die Oberfläche sei jedoch das, was die Menschen als erstes wahrnehmen; umso trauriger, dass die Kirche so wenig über ihre Oberfläche nachdenke.
Flügges Diagnose ist eindeutig: Einem Glauben in Bewegung steht eine Kirche ohne Dynamik gegenüber. Wie man es immer wieder nicht schafft, jene Oberflächenspannung zu erzeugen, die vor allem nach außen hin die gewünschte Wirkung hat, und damit den ersten Eindruck in den Sand setzt, illustriert der Redner anhand vieler Negativbeispiele.
Kann man aber den ersten Eindruck irgendwie verbessern? Und wenn ja, wie? Lässt sich die Kommunikation im Kontext von Kirche und Glaube optimieren? Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus den Bereichen der Kommunikations- und Hirnforschung präsentiert Flügge Prinzipien, die weiterhelfen und aus der Misere führen: emotionale Verdichtung, eindeutige Botschaften und die Bereitschaft, den Konflikt zu suchen, sind hierbei entscheidenden Bausteine.
Begeistert vom rhetorischen Geschick des Vortragenden, stellte sich das Publikum einer abschließenden Diskussion. Dekan Prof. Dr. Martin Stuflesser kündigte eine Fortsetzung der Kooperation mit Flügge in Form eines Hauptseminars im Wintersemester 2018/19 an.