Verleihung des Kardinal-Wetter-Preises an Dr. Thomas Meckel
25.11.2014Akademische Feier am 19. November 2014
Am Mittwoch, den 19. November 2014, wurde Dr. theol. habil. Lic. iur. can. Thomas Meckel M.A., Akademischer Rat am Lehrstuhl für Kirchenrecht, im Rahmen einer akademischen Feier in der Neuen Universität mit dem Kardinal-Wetter-Preis 2014 der Katholischen Akademie in Bayern ausgezeichnet.
Meckel erhielt den Preis im Beisein von Friedrich Kardinal Wetter, dem emeritierten Erzbischof von München und Freising, für seine Dissertation zum Thema „Religionsunterricht im Recht. Perspektiven des katholischen Kirchenrechts und des deutschen Staatskirchenrechts“.
Der Direktor der Katholischen Akademie in Bayern, Dr. Florian Schuller, zeigte sich v.a. über die stattliche Anzahl der anwesenden Gäste erfreut, welche die große Aktualität und Relevanz von Meckels Dissertationsthema unterstreiche. Der akademischen Feier wohnten u.a. der Präsident und der Kanzler der Universität Würzburg, Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Forchel und Dr. Uwe Klug, der Generalvikar des Bistums Würzburg, Dr. Karl Hillenbrand, mehrere Vertreter des Domkapitels, die evangelische Dekanin, Dr. Edda Weise und Archimandrit Petros Klitsch bei. Zu den Anwesenden zählten weiterhin Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Bürgermeister Adolf Bauer sowie die Landtagsabgeordneten Kerstin Celina, Volkmar Halbleib und Manfred Ländner.
Universitätspräsident Forchel wies in seinem Grußwort ausdrücklich auf die Relevanz der Katholisch-Theologischen Fakultät hin, die seit der Gründung der Würzburger Universität im Jahre 1402 zum Kernbestand der Hochschule zähle und betonte, dass die Präsenz der Theologie innerhalb des universitären Gefüges unerlässlich sei.
Der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät und zugleich Doktorvater Meckels, Prof. Dr. Heribert Hallermann, würdigte den Preisträger in seiner Laudatio als äußerst kompetenten und zuverlässigen Mitarbeiter sowie als „echte[n] Gewinn“ für die Würzburger Katholisch-Theologische Fakultät. Meckel sei „ein hoch qualifizierter und begeisternder Lehrer, der vielen Studierenden den Geschmack am Kirchenrecht vermitteln konnte und kann; ein leistungsbereiter Forscher, der auch vor schwierigen und komplexen Fragen nicht zurückschreckt; ein theologisch neugieriger Mensch, der gerne auch über die Grenzen des eigenen Faches hinausschaut und nach neuen Anknüpfungspunkten sucht; ein kirchlich gesund sozialisierter Christ, der seine Forschung und Lehre als einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der Sendung der Kirche versteht; ein engagierter Laie, der seinen Platz im Gefüge der Kirche gefunden hat und kennt; ein Mitglied der Fakultät, das ganz selbstverständlich Verantwortung übernimmt und sich für das Gemeinwohl der Fakultät einsetzt.“.
Besonders erfreut zeigte sich Hallermann darüber, dass mit Meckel erstmals ein Kirchenrechtler unter die Preisträger des Kardinal-Wetter-Preises aufgenommen wurde. Als sachliche Anknüpfungspunkte an das Wirken des ehemaligen Dogmatikprofessors Friedrich Wetter nannte Hallermann zum einen den Gegenstand der Dissertation Meckels, nämlich den schulischen Religionsunterricht, ein Thema, mit dem sich Wetter auch als Vorsitzender der Kommission für Fragen der Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz immer wieder intensiv befasst habe; zum anderen den von Meckel in seinen Arbeiten ganz entschieden verfolgten „hermeneutischen Grundsatz, dass ... die kirchliche Rechtsordnung der Umsetzung und Anwendung des II. Vatikanischen Konzils dient“. „Gerade weil Meckel … ein in der Theologie des II. Vatikanischen Konzils begründetes Kirchenrecht pflegt“, so Hallermann, „bleibt er für andere theologische Teildisziplinen, namentlich für die Dogmatik, anschlussfähig.“ Abschließend wies Hallermann darauf hin, dass der Fakultätsrat der Würzburger Theologischen Fakultät am frühen Nachmittag desselben Tages die Lehrbefähigung von Dr. Thomas Meckel für das Fach Kirchenrecht, Staatskirchenrecht und kirchliche Rechtsgeschichte festgestellt und somit das Habilitationsverfahren von Meckel zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht habe. Von der Festversammlung wurde diese überraschende Nachricht mit großem und lang andauerndem Beifall aufgenommen.
In seinem Vortrag „Religionsunterricht für alle? (Rechtliche) Erwartungen und Möglichkeiten“ gelang es Meckel, wichtige Ergebnisse seiner Dissertation anschaulich zu vermitteln: Er wies dabei besonders auf die Unterscheidung und die Komplementarität von Katechese und schulischem Religionsunterricht hin und erläuterte die Verankerung der Konfessionalität des Religionsunterrichts in Kirchenrecht und Staatskirchenrecht. Dem konfessionellen Religionsunterricht sei aber eine ökumenische und interreligiöse Dimension inhärent. Der ökumenische und interreligiöse Dialog in der Schule könne aber nur von einem klaren Standpunkt aus geführt werden. In diesem Zusammenhang stellte er die Problematik des Hamburger „Religionsunterricht für alle in evangelischer Verantwortung“ dar, zeigte zugleich aber auch die Chancen konfessionell-kooperativer Modelle sowie das Modell der „Fächergruppe“ in Mecklenburg-Vorpommern auf.
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung vom „Main-Brass Quintett“ – fünf Dozenten der Würzburger Musikhochschule –, das die Veranstaltung sowohl mit Fanfarenklängen untermalte als auch mit einem spritzigen Ragtime beschloss. Der Abend klang bei einem Empfang im Senatssaal der Universität aus, zu dem die Katholische Akademie in Bayern eingeladen hatte.
Der mit 1.500 Euro dotierte Kardinal-Wetter-Preis wird seit 2008 jährlich von der Katholischen Akademie in Bayern in Absprache mit den bayerischen Kath.-Theol. Fakultäten und Instituten zur Würdigung hervorragender theologischer Dissertations- oder Habilitationsarbeiten vergeben.
Zum Bericht der Katholischen Akademie in Bayern
Zum Bericht der Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats Würzburg