Intern
Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen

Promotion von Maximilian Häberlein

23.05.2023

Maximilian Häberlein, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen, hat am 22. Mai 2023 das Rigorosum bestanden und sein Promotionsverfahren abgeschlossen.

In der von Prof. Dr. Barbara Schmitz und Prof. Dr. Markus Witte (Humboldt-Universität zu Berlin) betreuten Dissertation mit dem Titel “Through a Whirlwind and Clouds: Text, Translation Technique, Literary and Theological Profile of Job 38:1–42:6 Old Greek” beschäftigt sich Maximilian Häberlein mit dem sog. Old Greek des Buches Ijob, der ältesten Übersetzung dieses Buches ins Griechische. Diese Übersetzung ist um das Jahr 100 v. Chr. von griechischsprachigen jüdischen Schreibern wahrscheinlich in Ägypten angefertigt worden und stellt aufgrund ihrer Differenzen zu den erhaltenen hebräischen Texten sowie ihrer durchaus anspruchsvollen literarischen Gestaltung ein besonders faszinierendes Zeugnis biblischer Text- und Rezeptionsgeschichte dar.

Am Beispiel der Gottesreden zeichnet Maximilian Häberlein neben der Erörterung textkritischer Fragen die Strategien nach, mit denen die Übersetzer den hebräischen Text ins Griechische übertragen, immer wieder aber auch kürzen, umschreiben oder Passagen neu formulieren. In einem zweiten Schritt wird der griechische Text als literarischer Text analysiert, der vor dem Hintergrund jüdischer Schreib- und Auslegungstraditionen der Zeit des Zweiten Tempels sowie der Interaktion mit griechischer Literatur und Bildung gelesen werden kann. So entsteht ein facettenreiches, komplexes Bild des Textes, der zudem gewisse eigene theologische Akzente enthält, ohne jedoch eine konsequente Neuinterpretation des Ijobbuches darzustellen.

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