Intern
Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen

Teilnahme an ArgeAss-Tagung in Graz/Österreich

30.09.2024

Präsentation von Forschungsergebnissen durch Anna Kontriner und Isabel Virgolini bei Tagung zu "Leadership in biblischen und patristischen Texten"

Vom 23. bis 25. September 2024 fand die Jahrestagung der ArgeAss (Arbeitsgemeinschaft der Assistentinnen und Assistenten an bibelwissenschaftlichen Instituten in Österreich) zum Thema „Leadership in biblischen und patristischen Texten“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz statt.

Anna Kontriner, Isabel Virgolini und Dr. Maximilian Häberlein, drei Mitarbeitende des Lehrstuhls für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen, beteiligten sich mit Beiträgen.

Anna Kontriner und Isabel Virgolini gewährten einen Einblick in ihre derzeitige Forschungstätigkeit im Rahmen des interdisziplinären DFG-Projekts "Lokalität und Gesellschaft: horizontale Bindungskräfte in der Antike". Im Fokus ihrer Präsentation mit dem Titel "Leadership - unhierarchisch? Historische und narratologische Perspektiven auf Bindungskräfte in judäischen Gemeinden der Antike" standen hierarchiearme, lokale Strukturen jüdischer Selbstregelung in fiktionalen kanonischen Texten sowie in historischen außerbiblischen Papyri.

Anna Kontriner referierte zu Darstellungsweisen von lokalen gesellschaftlichen Strukturen in literarischen Texten. Anhand von Rut und Susanna wurde aufgezeigt, dass auch eine narratologische Zugangsweise die reflektierte Einbeziehung des Entstehungs-, Redaktions- und Rezeptionskontexts erfordert. Annahmen über diese Kontexte prägen den Blick auf literarische Texte, weshalb es wesentlich ist, diese Annahmen transparent zu machen und zu reflektieren.

Isabel Virgolini beleuchtete Instanzen lokaler Selbstregelung und die Funktion lokaler Autoritäten in der judäisch-aramäischen Gemeinschaft in Elephantine. Ausgehend von den aramäischen Papyri wurde die mangelnde Eindeutigkeit hinsichtlich der Benennung von „leaders“ in der Sekundärliteratur aufgezeigt. Darauf soll im DFG-Projekt auch weiterhin eingegangen werden. Ferner soll ein möglicher semantischer Rahmen (frame) vorgeschlagen werden.

Vom Lehrstuhl für Altes Testament beteiligte sich außerdem Maximilian Häberlein. Er analysierte in seinem Beitrag die Metapher von Gerechtigkeit als Gewand, die etwa im Ijob- und Jesajabuch sowie im Epheserbrief vorkommt. Dabei werden Funktionen von Kleidung (Schmuck, Schutz, Repräsentation) mit dem semantischen Feld von Recht und Gerechtigkeit verschränkt, womit sowohl ein Leitungsanspruch als auch einen Anspruch an Leitungsfiguren formuliert wird, für Gerechtigkeit zu sorgen.

 

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