Intern
Professur für Christliche Sozialethik

AG Christliche Sozialethik kritisiert verschleppte Berufungsverfahren in Regensburg

25.03.2024

Die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik kritisiert, dass das Berufungsverfahren für die vakante Professur für Theologische Sozialethik an der Universität Regensburg seit Jahren verschleppt wird. In einer Stellungnahme vom 24. März wirft sie dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer vor, sein kirchliches Mitwirkungsrecht in dem Verfahren zu missbrauchen.

Die Sozialethik-Professur ist seit Jahren vakant. Der Bischof blockiert diese und andere anstehende Berufungen, um eine Erhöhung der Priesterzahl im Professorium durchzusetzen.

Nach kirchlichem Hochschulrecht soll an katholisch-theologischen Fakultäten eine „angemessene Anzahl“ an Priestern lehren. Welche Zahl angemessen ist, ist allerdings nicht näher bestimmt. Wer im Rahmen der Bestenauslese der universitären Berufungsverfahren berufen wird, muss sich zunächst einer kirchlichen „Unbedenklichkeitsprüfung“ stellen. Erst, wer diese besteht und das „Nihil Obstat“ erhält, kann eine Professur tatsächlich antreten.

Die AG Christliche Sozialethik kritisiert, dass der Streit über die Priesterzahl in einzelnen Nihil Obstat-Verfahren und damit auf dem Rücken der Bewerberinnen und Bewerber ausgetragen werde. „Indem der Regensburger Diözesanbischof die auf konkrete Personen bezogenen Nihil Obstat-Verfahren bisher nicht einmal eröffnet hat, missbraucht er sein Mitwirkungsrecht an Berufungsverfahren der Theologischen Fakultät in seinem Jurisdiktionsbereich, um seine Position in einer strukturellen Frage durchzusetzen“, heißt es in der Stellungnahme.
Die AG Christliche Sozialethik fordert den Regensburger Bischof auf, die Nihil-Obstat-Verfahren unverzüglich zu eröffnen. Außerdem fordert sie den bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume auf, auf die Berufung der Kandidatinnen und Kandidaten hinzuwirken.

Die AG Christliche Sozialethik ist die Arbeitsgemeinschaft der Sozialethikerinnen und Sozialethiker des deutschsprachigen Raumes. An der Universität Regensburg sind mehrere Professuren vakant, darunter die Professur für Theologische Sozialethik und Gesellschaftswissenschaften. Die Bewerbungsvorträge fanden bereits im Jahr 2020 statt.

Zur Stellungnahme der AG CSE auf Publik Forum: https://www.publik-forum.de/religion-kirchen/stellungnahme-zur-blockade-in-regensburg

Prof. Dr. Michelle Becka im Interview mit Publik Forum: https://www.publik-forum.de/religion-kirchen/bischof-voderholzer-schadet-der-theologie-massiv?fbclid=IwAR04LE2aZS9wp4EUIShBIpbx4KuXSX4sOTMqim1EoglGA1TC3bfVFrHkaS4

Außerdem zum Thema ein Artikel von Michael Schrom, "Wenn der Bischof nicht will, steht die Sozialethik still": https://www.publik-forum.de/religion-kirchen/wenn-der-bischof-nicht-will-steht-die-sozialethik-still

Zur Homepage der AG Christliche Sozialethik: https://www.christliche-sozialethik.de/2024/03/25/ag-christliche-sozialethik-kritisiert-verschleppte-berufungsverfahren-in-regensburg/

Zum Artikel auf katholisch.de: https://katholisch.de/artikel/52143-theologen-bischof-voderholzer-blockiert-berufungsverfahren-an-uni

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