„Mensch-Sein“ – Anthropologische Konzepte im Alten Testament. Ein Hauptseminar in ökumenischer Perspektive
07/14/2018Die Lehrstühle für Altes Testament der Theologischen Fakultät der Universität Rostock und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg haben vom 28.-30. Juni 2018 ein gemeinsames Hauptseminar in Rostock veranstaltet. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema „Anthropologie im Alten Testament“.
Studierende, PromovendInnen und die Professorinnen Dr. Judith Gärtner und Dr. Barbara Schmitz sind während des Seminars der Frage nach ‚dem‘ Menschen im Alten Testament nachgegangen. Die Teilnehmenden haben sich dafür mit biblischen Schriften und jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit beschäftigt. Referate und Vorträge zu den Themen Emotionen, Leid, Versagen, Gemeinschaftstreue, Individualität, Körper und Resilienz haben ausgewählte Texte unter anthropologischer Perspektive beleuchtet. Zentral waren außerdem die Auswirkungen der Wandlung von Menschenbildern auf Konstruktionen und Dekonstruktionen von individueller und kollektiver Identität. Intensiv haben sich die Teilnehmenden mit den Texten auseinandergesetzt und erarbeitet, wie der jeweilige Text vom Menschen bzw. von den Menschen spricht.
Ein Gastvortrag von Dr. Ute Neumann-Gorsolke zur Fragen der Menschenschöpfung in Gen 2-3 brachte spannende anthropologische Gedanken speziell zum ersten Buch der Bibel ein.
Am Ende war für alle Teilnehmenden sehr deutlich, wie facettenreich die anthropologische Frage ist und wie unterschiedlich anthropologische Konzepte in den Texten zu Tage treten. Insgesamt bot sich durch die Vorträge eine sehr differenzierte Darstellung und große inhaltliche Bandbreite, die den Teilnehmenden klar vermittelt hat, dass die Rede von ‚dem‘ biblischen Menschen zu kurz greift.
Ein Highlight, besonders für die Würzburger Gäste aus dem Süden, war ein abendlicher Ausflug ans Meer nach Warnemünde.