Vortrag: »Mystische Nächte« und der Missbrauch an Frauen – toxische Spiritualität

Am 12. Oktober beleuchtete die Fundamentaltheologin Prof. Dr. Hildegund Keul in ihrem Vortrag „„Mystische Nächte“ und der Missbrauch an Frauen – toxische Spiritualität“ dieses Themenfeld unter besonderer Berücksichtigung der Mystik. Vor rund 60 Teilnehmenden berichtete die Herausgeberin des Buchs „Der Verrat der Seelenführer“, dass sie zunächst Mystik als etwas rein Positives erfahren habe. Aus diesem Grund sei sie umso betroffener gewesen, als sie feststellte, dass Mystik Missbrauch ermöglichen oder gar zur Fehlleitung einladen kann. Dabei kann nach ihrer Aussage eine mystische Spiritualität die Resilienz der Täter*innen stärken und gleichzeitig die Vulnerabilität der Opfer erhöhen und deren Resilienz schwächen. An einigen Beispielen zeigte sie eindrücklich, wie neue geistliche Gemeinschaften mit utopischen Heilsversprechen neue Mitglieder anlocken und sie über einen elitären Erwählungsglauben an sich binden. Dabei führt der Zusammenhang zwischen der Erwählung zur privilegierten Gottesnähe und der Opferbereitschaft der Mitglieder in Opferspiralen, denen man sich nur schwer entziehen kann. Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Teilnehmenden vor Ort sowie vor den heimischen Bildschirmen die Gelegenheit ihre Fragen zu stellen. Die zahlreichen Wortmeldungen zeigten das rege Interesse des Publikums sowie die große Bedeutung dieses Themas. Die Veranstaltung fand innerhalb der Reihe „Hochfeldener Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie“ in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Roncalli-Forum statt.

Der Vortrag kann auf YouTube hier nachgeschaut werden.

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