Häresie und Mythus des 20. Jahrhunderts
Dominik Burkard:
Häresie und Mythus des 20. Jahrhunderts. Rosenbergs nationalsozialistische Weltanschauung vor dem Tribunal der Römischen Inquisition, Paderborn 2005.
Hitler nannte Alfred Rosenberg den „Kirchenvater des Nationalsozialismus“. Sein Hauptwerk, der „Mythus des 20. Jahrhunderts“, war im Dritten Reich Pflichtlektüre bei jeder politischen Unterweisung. Doch schon 1934 setzte die römische Kurie diese wichtigste nationalsozialistische Programmschrift auf den Index der verbotenen Bücher. Ein heftiger weltanschaulicher Kampf zwischen Kirche, Partei und Regierungsbehörden entbrannte. Erst 2003 zugänglich gewordene vatikanische Quellen lassen die Umstände der Indizierung in neuem Licht erscheinen und geben Antwort auf bislang ungelöste Fragen zum Verhältnis von Vatikan und Nationalsozialismus.
Wenn sich die Kirche zur Zeit des Dritten Reiches tatsächlich in „Schweigen“ hüllte, wie ist diese frühe Indizierung zu erklären? Der Vatikan scheute sich 1934 nicht, durch den symbolischen Akt der Indizierung Stellung gegenüber den nationalsozialistischen Ideen zu beziehen. Weitere Verbote waren geplant: Rassismus, Nationalismus und Staatstotalität sollten als „Häresien des 20. Jahrhunderts“ verurteilt werden. Doch weshalb kam es nicht dazu? Die Frage nach dem „Schweigen“ des Heiligen Stuhls zum Nationalsozialismus, die Frage auch nach der Rolle Pacellis (Pius XII.) im Ringen der verschiedenen Kräfte an der Römischen Kurie, wird in diesem Buch neu gestellt.
Inhaltsverzeichnis und Register
Ansicht (und mehr) in der TB Theologie unter der Signatur 205/KG 12/206-5.