Deutsch Intern
Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit

WS 2014/15

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2014/15

Vorlesungen

011500 Historische Ekklesiologie (2 SWS)
Dozent: Prof. Dr. Dominik Burkard

Inhalt: Vorlesung über ausgewählte Grundfragen der Ekklesiologie in historischer Perspektive. Thematisiert werden u.a. Päpstlicher Primat und KonziliareIdee, das Verhältnis zwischen Ortskirche und Gesamtkirche, Fragen zur Diözesanleitung (Generalvikariat, Domkapitel, Diözesansynoden) sowiedie Rolle der Laien.

Literatur: Spezielle Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben.

0115002 Kirche im Mittelalter und in der Reformationszeit (1 SWS)
Dozent: Prof. Dr. Dominik Burkard

Inhalt: Einführungsvorlesung über die Grundlinien der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kirchengeschichte: "Inkulturation" der christlichen Botschaftin die pagane Lebenswelt; Ausbildung organisatorischer Strukturen; Verhältnis von geistlicher und weltlicher Gewalt; Entwicklung des Papsttums;Reformation und Konzil von Trient.

Literatur: Arnold Angenendt, Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400 bis 900, Stuttgart (2. Aufl.) 1995; Isnard W. Frank,Kirchengeschichte des Mittelalters (Leitfaden Theologie 14), Düsseldorf (4. Aufl.) 1997; Klaus Schatz, Allgemeine Konzilien - Brennpunkte derKirchengeschichte (UTB 1976), Paderborn u.a. 1997; Wolfgang Reinhard, Reichsreform und Reformation 1495-1555, Stuttgart (10. Aufl.) 2001;Heinrich Lutz, Reformation und Gegenreformation (OGG 10), München (5. Aufl.) 2002.

Seminare

0115600 "Kirche im Nationalsozialismus: Konfliktfelder und Handlungsmuster". (2 SWS)
Dozent: Prof. Dr. Dominik Burkard

Inhalt: Noch im Jahr der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ begannen an der „Basis“ vor Ort teils subtile, teils handfeste Auseinandersetzungen zwischen Partei/Staat und Kirche, die sich rasch zu einem Kampf um Glaube und Weltanschauung, nicht zuletzt aber um die Gefolgschaft der Deutschen entwickelten. Schon früh tendierten diese Kämpfe zur „Totalität“, zu Ab- und Ausschließung, später zur Eliminierung des Christentums.
Die Konfliktfelder waren vielfältig, ebenso Träger und Methoden dieses Kampfes. Wie wurde der große Prozess der „Gleichschaltung“ argumentativ begründet und durchgesetzt, welche Handlungsoptionen kirchlichen Widerstands gab es? Das Seminar geht diesen Aspekten und Fragen nach, wobei die Arbeit mit Primärquellen im Vordergrund steht.

Literatur: Dominik Burkard, „Gebundene Hände?“ Oder: Wie dem Nationalsozialismus begegnen? Die Handlungsoptionen der Kirche, in: Theologie und Glaube 104/1 (2014), 3-31; Dominik Burkard, Pacellis Musterschüler? Der Rottenburger Bischof Joannes Baptista Sproll und seine Haltung im Dritten Reich, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 47 (2013), 553-584; Hubert Gruber, Katholische Kirche und Nationalsozialismus 1930-1945. Ein Bericht in Quellen, Paderborn u.a. 22006; Heinz Hürten, „Endlösung“ für den Katholizismus? Das nationalsozialistische Regime und seine Zukunftspläne gegenüber der Kirche. In: Ders.: Katholiken, Kirche und Staat als Problem der Historie. Ausgewählte Aufsätze 1963-1992, hg. von Hubert Gruber, Paderborn u. a. 1994, 174-189.

0116500 Das Jahr 1914 und der deutsche Katholizismus (2 SWS)
Dozentin: Dr. Maria Cristina Giacomin

Inhalt: Im August 1914 zog Deutschland in den Ersten Weltkrieg, einen Krieg, der auch von katholischer Seite weitgehend mit Begeisterung begrüßt wurde. Was verbarg sich hinter diesem Kriegswillen, und wie kann diese kollektive Euphorie erklärt werden? Gab es eine spezifisch katholische Wahrnehmung des Krieges, erhoben sich keine mahnenden Gegenstimmen? Das Seminar will sich nicht mit ereignis- und militärgeschichtlichen Fragen beschäftigen, sondern eher „Mentalitäten“ erforschen. Als Quellen werden vor allem Artikel aus zeitgenössischen katholischen Zeitschriften befragt und mit entsprechenden Beiträgen in der protestantischen und liberalen Publizistik verglichen. Die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre und Bearbeitung der Quellentexte wird vorausgesetzt.

Literatur: Stephan Fuchs, „Vom Segen des Krieges“. Katholische Gebildete im Ersten Weltkrieg. Eine Studie zur Kriegsdeutung im akademischen Katholizismus, Stuttgart 2004; Martin Lätzel, Die katholische Kirche im ersten Weltkrieg. Zwischen Nationalismus und Friedenswillen, Regensburg 2014; Georg Pfeilschifter (Hg), Deutsche Kultur, Katholizismus und Weltkrieg. Eine Abwehr des Buches La Guerre Allemande et le Catholicisme, Freiburg i.Br. 1915.

0115800 Vorstellung von Zulassungsarbeiten, Diplomarbeiten sowie Dissertationsprojekten
Dozent: Prof. Dr. Dominik Burkard
Inhalt: Das Oberseminar dient der Begleitung und Diskussion der aktuell im Entstehen begriffenen Arbeiten. Besprochen werden auch Methoden, Struktur und praktische Arbeitsschritte.

Übungen

0117002 Praktische Arbeiten an und mit historischen Quellen des 20. Jahrhunderts (2 SWS)
Dozent: Prof. Dr. Dominik Burkard

Inhalt: Die Lehrveranstaltung bietet die Möglichkeit, an einem laufenden Forschungsprojekt des Lehrstuhls mitzuarbeiten und dabei Methoden und Arbeitsweisen der historischen Theologie anzuwenden. Die Teilnehmer sollen so einen konkreten Einblick in die Arbeit des Kirchenhistorikers gewinnen.

0116900 Methoden der Historischen Theologie (1 SWS)
Dozentin: Dr. Maria Cristina Giacomin

Inhalt: Einführung in Fragen der Historischen Theologie; Einübung spezieller Methoden und Umgang mit historischen Quellen (Editionen mit kritischen Apparaten, Übersetzungen, digitale Hilfsmittel, Recherche, Bücherkunde, Quellenkritik, hermeneutische Reflexion, Zitieren und Bibiliographieren historischer Quellen); Grundkenntnisse historischer Hilfswissenschaften (Archäologie, Kunstgeschichte)

0117000 Deutsche Schrift in Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts. (2 SWS)
Dozentin: Dr. Maria Cristina Giacomin

Inhalt: Vermittlung von praktischen Fertigkeiten im Umgang mit handschriftlichen Quellen aus dem deutschen Sprachbereich des 19. und frühen 20.Jahrhunderts. Die Studierenden erwerben die Kompetenz, in deutscher Kurrentschrift verfasste Quellen und Texte selbständig zu lesen.