Deutsch Intern
Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft

Sommersemester 2010

Prof. Dr. Martin Stuflesser

1. Vorlesung: Die Feier der Eucharistie

2 St., Donnerstag, 10-12 Uhr (Anpassung an das neue Zeitfenstermodell!)

Das II. Vatikanische Konzil bezeichnet die Feier der Eucharistie „Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der christlichen Gemeinde“ und als „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (vgl. LG, Art. 11; SC, Art. 10; CD, Art. 30). Von Anbeginn der Kirche versammeln sich die frühen Christen zum Lesen in der Heiligen Schrift und zum Brechen des Brotes (LK 24; 1 Kor 11), sie folgen der Weisung: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ und feiern Eucharistie: die große Danksagung für das Heilshandeln Gottes in Jesus Christus (vgl. SC, Art. 5).

Und bis heute versammeln sich zu keinem anderen Gottesdienst regelmäßig so viele Christen wie zur Feier der heiligen Messe. Deshalb steht die Eucharistie im Zentrum des liturgischen Lebens und verdient alle theologische Aufmerksamkeit und pastorale Sorgfalt.

Die Vorlesung wird in liturgiehistorischer Perspektive die Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung vorstellen, in liturgiesystematischer Perspektive das Zueinander von Sinn- und Feiergestalt der Messe im römischen Ritus erschließen und dabei auch die heutigen pastoralliturgischen Fragen behandeln.

Literatur:

  • Meyer, Hans-Bernhard. Eucharistie. Geschichte, Theologie, Pastoral. Mit einem Beitrag von Irmgard Pahl (Gottesdienst der Kirche 4), Regensburg 1989.
  • Meßner, Reinhard. Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn 2001, bes. 150-222.
  • Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Geladen zum Tisch des Herrn. Die Feier der Eucharistie (Grundkurs Liturgie, Bd. 3), Regensburg 2004.
  • Schneider, Theodor. Zeichen der Nähe Gottes. Grundriß der Sakramententheologie. Mainz 71998, bes. 115-183.

 

2. Hauptseminar: Gemeinsam den einen Glauben feiern und bekennen

2  St., Mittwoch, 14-16 Uhr + Blockveranstaltung mit Teilnahme am ÖKT 2010 in München (13.-16. März 2010)

Vom 13.-16 Mai 2010 wird in München der 2. Ökumenische Kirchentag stattfinden. Im Rahmen des Hauptseminars sollen zunächst in wöchentlichen Sitzungen die theoretischen Grundlagen erarbeitet werden: Welches sind die spezifische Feiergestalten von ökumenischen Gottesdiensten? Inwieweit haben die ökumenischen Gespräche der letzten vier Jahrzehnte zu einer größeren Übereinstimmung im Verständnis von Sinngehalt und Feiergestalt des christlichen Gottesdienstes geführt? Wo haben sich in den getrennten Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften liturgische Feierformen einander angenährt? Was eint uns auf dem Gebiet der Liturgie? Und: Was trennt uns (noch)?

Während des Kirchentages in München werden dann gemeinsam ökumenische Gottesdienste besucht und anschließend analysiert.

Schon in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche, Lumen Gentium, des II. Vatikanischen Konzils heißt es in Art. 15: „Mit jenen, die durch die Taufe der Ehre des Christennamens teilhaft sind, den vollen Glauben aber nicht bekennen oder die Einheit der Gemeinschaft unter dem Nachfolger Petri nicht wahren, weiß sich die Kirche aus mehrfachem Grunde verbunden. Viele nämlich halten die Schrift als Glaubens- und Lebensnorm in Ehren, zeigen einen aufrichtigen religiösen Eifer, glauben in Liebe an Gott…“ Das Konzil unterstreicht die liturgische Verehrung und Wertschätzung für die Heilige Schrift als ein „Element der Heiligung und Wahrheit“ im ökumenischen Prozess. In seiner Enzyklika „Ut unum sint“ hat Papst Johannes Paul II. die Bedeutung der gemeinsamen Wertschätzung der Hl. Schrift in den noch getrennten Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften für die ökumenische Bewegung noch einmal unterstrichen. In der Heiligen Schrift sind jene „mirabilia Dei“, jene großen Heilstaten Gottes überliefert, die wir in der Liturgie feiern. Johannes Paul II. betont, dass gerade für das gemeinsame Gebet der noch getrennten Christen die Verheißung Jesu Christi in besonderem Maße gilt: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20; zit. in: Ut unum sint, Nr. 21), und er folgert daraus: „Wenn Christen miteinander beten, erscheint das Ziel der Einheit näher.“ (Ebenda, Nr. 22) Dabei sind die großen gewachsenen „Übereinstimmungen im Wort Gottes und im Gottesdienst“ (Ebenda, Nr. 44) ein wichtiges Zeichen der Hoffnung auf dem Weg zur vollen Einheit der Christen.

Literatur:

  • Stuflesser, Martin. „Viele nämlich halten die Schrift als Glaubens- und Lebensnorm in Ehren...“ Anmerkungen zur liturgietheologischen Bedeutung von ökumenischen Wort-Gottes-Feiern. In: Kranemann, B. (Hg.). Die Wort-Gottes-Feier. Eine Herausforderung für Theologie, Liturgie und Pastoral. Stuttgart 2006, 54-63.

 

3. Oberseminar: Begräbnisliturgie

In Kooperation der Lehrstühle für Liturgiewissenschaft in Eichstätt, München und Würzburg

Themen:
Beim ersten Block sollen Filmausschnitte von unterschiedlichen Begräbnisfeiern, die in den letzten Jahren
im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses standen, analysiert und so ein erster Zugang zur Thematik
Begräbnisfeier geschaffen werden. Außerdem soll anhand der Analyse liturgischer Texte das eigentliche
Proprium der christlichen Begräbnisfeier herausgearbeitet werden.

Beim zweiten Block geht es um die Frage der Interdependenz zwischen Begräbnisorten, Todesverständnis
Begräbniskultur und deren gesellschaftlicher Akzeptanz. Des Weiteren sollen das neue Begräbnisritual
und die jüngeren Veröffentlichungen der Deutschen Bischöfe in den Blick genommen werden. Abschließend
werden Desiderate benannt, die sich aus den Arbeitssitzungen ergeben haben.

Termine und Orte:
1. Block: Freitag, 7. Mai 2010, 15-19 Uhr, München
                 Samstag, 8. Mai 2010, 9-13 Uhr, München

2. Block: Freitag, 28. Mai 2010, 15-19 Uhr, Würzburg
                Samstag, 29. Mai 2010, 9-13 Uhr, Würzburg


apl. Prof. Dr. Guido Fuchs M.A.

dr@guido-fuchs.de | Sprechstunde nach Vereinbarung

Hauptseminar: Ma(h)l anders. "Brunch & pray" - Mahl und Liturgie - in den verschiedenen Konfessionen
                                        
Zielgruppe: Lehramts- und Diplomstudierende, Magisterstudierende mit Theologie im Nebenfach sowie HörerInnen aller Fakultäten  

Blockveranstaltung: Freitag, 18.6. bis Samstag 19.6.2010
Vorbesprechung: Montag, 19.4.2010, 13.30 – 14.30 Uhr
Paradeplatz 4, Seminarraum 320

Was für Johannes die Taufe war, das war für Jesus das Mahlhalten mit den Menschen. Er lässt sich zum Mahl einladen; er lehrt beim Mahl; er geht von Mahlsituationen aus, um seine Botschaft zu verkünden; er nimmt das Mahl als Bild für das Reich Gottes. Sein Vermächtnis drückt er in einem letzten Essen und Trinken aus; beim Brotbrechen gibt er sich als der Auferstandene zu erkennen. Die Christen haben das Mahl als wichtigstes Zeichen übernommen, doch wie kommt es in den Kirche und kirchlichen Gemeinschaften jeweils zum Tragen?

Von der Eucharistie über Feiern des Abendmahls bei einem Abendessen, Agapemähler, Feiern wie “brunch & pray” bis hin zur “Semmel-Andacht” und Gottesdiensten in Bäckereien reicht die Palette der oft sehr phantasievollen Formen, in denen ein gemeinsames Essen mit einer gottesdienstlichen Feier verbunden ist.

Dieses Seminar ist Teil eines Projektes am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft, in dem diesen unterschiedlichen Formen nachgegangen wird.

Literatur (zur Einführung)

> Beer, Norbert (Hg.), Christliche Kirchen feiern das Abendmahl. Eine vergleichende Darstellung, Kevelaer / Bielefeld 1993.


Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dipl.-Theol. Florian Kluger M.A.

1) Seminar: Erstkommunion und Firmung - Liturgie und Katechese in Pastoral und Schule“ (2 SWS) (= Aktuelle Themen der Liturgiewissenschaft; freier Bereich Lehramt)

Zeitrahmen:   Donnerstag 14.15-15.45 Uhr
Ort
: Zi. 320, Paradeplatz 4

 

Die Erstkommunion- und die Firmvorbereitung sind sowohl in der pastoralen Arbeit als auch im Unterricht von Grund-, Haupt-, Real-, Sonderschulen und Gymnasien Thema. Die Lehrveranstaltung führt in die Grundlagen der christlichen Initiation, d.h. des Christwerdens durch Taufe, Firmung und Eucharistie ein und gibt Perspektiven für einen angemessenen Umgang mit diesen herausragenden Feiern. Neben einer breiten liturgietheologischen Fundierung wird ein Fokus auf die zur Verfügung stehenden Unterrichts- und katechetischen Materialien gelegt

 

2) Übung: Vorbereitung auf die Prüfung im Fach Liturgiewissenschaft

Vorbesprechung: Dienstag, 27. April 2010, 14,15 Uhr
Zeitrahmen:
Dienstag, 14.15-15.45 Uhr bzw. nach Vereinbarung
Ort: Zi. 320, Paradeplatz 4

 Der für den Diplomstudiengang relevante Prüfungsstoff wird wiederholt und gemeinschaftlich aufbereitet.

 

3) Übung: Methoden der Gottesdienstanalyse (1 SWS) (in Verbindung mit dem HS „Gemeinsam den einen Glauben bekennen und feiern“ und der Teilnahme am Ökumenischen Kirchentag 2010 in München

Informationen siehe Lehrveranstaltungen von Prof. Stuflesser