Sommersemester 2018
Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2018
01606000 Vorlesung: Die Feier der Eucharistie
Termin: Donnerstag, 14.00-16.00 Uhr ab 12.04.2018
Ort: Raum 302, Paradeplatz 4
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser
Inhalt:
Das II. Vatikanische Konzil bezeichnet die Feier der Eucharistie „Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der christlichen Gemeinde“ und als „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (vgl. LG, Art. 11; SC, Art. 10; CD, Art. 30). Von Anbeginn der Kirche versammeln sich die frühen Christen zum Lesen in der Heiligen Schrift und zum Brechen des Brotes (LK 24; 1 Kor 11), sie folgen der Weisung: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ und feiern Eucharistie: die große Danksagung für das Heilshandeln Gottes in Jesus Christus (vgl. SC, Art. 5).
Und bis heute versammeln sich zu keinem anderen Gottesdienst regelmäßig so viele Christen wie zur Feier der heiligen Messe. Deshalb steht die Eucharistie im Zentrum des liturgischen Lebens und verdient alle theologische Aufmerksamkeit und pastorale Sorgfalt.
Die Vorlesung wird in liturgiehistorischer Perspektive die Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung vorstellen, in liturgiesystematischer Perspektive das Zueinander von Sinn- und Feiergestalt der Messe im römischen Ritus erschließen und dabei auch die heutigen pastoralliturgischen Fragen behandeln.
Literatur:
- Meyer, Hans-Bernhard. Eucharistie. Geschichte, Theologie, Pastoral. Mit einem Beitrag von Irmgard Pahl (Gottesdienst der Kirche 4), Regensburg 1989.
- Meßner, Reinhard. Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn 2001, bes. 150-222.
- Stuflesser, Martin. Eucharistie. Liturgische Feier und theologische Erschließung. Regensburg 2013.
- Schneider, Theodor. Zeichen der Nähe Gottes. Grundriss der Sakramententheologie. Mainz 71998, bes. 115-183.
01607000 Vorlesung: Das liturgische Jahr – Feiern im Rhythmus der Zeit
Termine: Donnerstag, 12.04.2018, 11.00-12.00 Uhr
Dienstag, 17.04.2018, 16.00-18.00 Uhr,
Ort: Raum 302, Paradeplatz 4
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser / Dr. Simon Schrott
Inhalt:
Das II. Vatikanische Konzil bezeichnet das liturgische Jahr als die Entfaltung des Pascha-Mysteriums im Jahreskreis (vgl. SC, Art. 102). Die Vorlesung erschließt die Theologie und die Struktur des liturgischen Jahres.
Schwerpunktthemen der Hauptvorlesung am Dienstag ist zunächst die Entstehung und Bedeutung des Sonntags als des christlichen Urfeiertages. Die Vorlesung erschließt die Hochfeste und die einzelnen Festkreise.
Weitere Themen sind der Kalender, die Frage der Heiligenverehrung und die Erschließung unterschiedlicher Festtypen. Aktuelle Themen und Fragestellungen wie das Verhältnis von christlichen Festen und Moderne, etc. bilden einen Ausblick.
Die Vertiefungsvorlesung am Donnerstag befasst sich mit der Entstehung und geschichtlichen Entwicklung, Theologie und heutige Gestalt des Osterfestkreises.
Literatur:
- Auf der Maur, H. Feiern im Rhythmus der Zeit I. Herrenfeste in Woche und Jahr (GdK 5), Regensburg 1983.
- Harnoncourt, P./Auf der Maur, H. Feiern im Rhythmus der Zeit III/1. Der Kalender. Feste und Gedenktage der Heiligen (GdK 6,1), Regensburg 1994.
- Bieritz, K.H. Das Kirchenjahr, München 1994.
01605500 Hauptseminar: „Lehrer, Priester und Hirte (II. Vaticanum, CD 2) Amt und Ordination des Bischofs als Beispiel für das Spannungsfeld von pastoralen Herausforderungen, ekklesialem und liturgischem Leitungsdienst und theologischem Amtsverständnis
Termine: Donnerstag, 12.04.2018, 16.00-18.00 Uhr
Ort: Raum 107, Paradeplatz 4
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser / Dr. Simon Schrott
Inhalt:
Am 10. Juni 2018 wir Dr. Franz Jung zum 89. Bischof von Würzburg geweiht. Aus diesem Anlass beschäftigt sich das Liturgiewissenschaftliche Hauptseminar in diesem Semester mit dem Bischofsamt. Wer ist ein Bischof? Welche Funktionen und Aufgaben hat er? Wie wird er geweiht? Wie ist das Amt historisch entstanden, welche Formen der Amtsübertragung finden sich in der Kirchen- und Liturgiegeschichte: vom Zeugnis der Heiligen Schrift, über die apostolische Zeit, über die Zeit der frühen Kirche, in der wichtige theologische und liturgische Weichenstellungen vorgenommen wurden, bis zu den Aussagen des II. Vatikanischen Konzil zu Dienst und Auftrag des Bischofs, bis hinein zu aktuellen Fragestellungen der Gegenwart?
Das Hauptseminar möchte am Amt des Bischofs Grundfragen des Ordinationsverständnisses der röm.-kath. Kirche untersuchen. Dabei wird auch das Ordinationsverständnis in anderen christlichen Kirchen in Blick genommen. Hierbei werden in einem ökumenischen Kontext sowohl liturgiehistorische, liturgiesystematische als auch pastoraltheologische Aspekte zu berücksichtigen sein.
Ausgehend von den entsprechenden Ordinationsliturgien, und dabei dem altkirchlichen Axiom lex orandi – lex credendi folgend, sollen in diesem Hauptseminar aktuelle, mit dem Thema Ordination verbundene theologischen Fragen untersucht werden. Das Hauptseminar versteht sich dabei als sinnvolle Ergänzung zur Hauptvorlesung „Sakramente“.
Literatur:
- Frühmorgen, Franz. Bischof und Bistum – Bischof und Presbyterium. Eine liturgiewissenschaftliche Studie zu den Artikeln 41 und 42 der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanums. Regensburg 1994.
- Gerhards, Albert. Episkopat und Presbyterat .Liturgiegeschichtliche Aspekte zur Verhältnisbestimmung. In: Sattler, Dorothea / Wenz, Gunther. (Hg.). Das kirchliche Amt in apostolischer Nachfolge III. Verständigungen und Differenzen. In: DiKi 14 (2008), 102-113.
- Hell, Sylvia/Lies, Lothar. (Hg.). Amt und Eucharistiegemeinschaft. Ökumenische Perspektiven und Probleme. Innsbruck 2004.
- Kaczynski, Reiner. Ein neues Pontifikale für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebiets. In: LJ 43 (1993) 223-263.
- Kleinheyer, Bruno. Ordinationen und Beauftragungen. In: Ders./Kaczynski, Reiner (Hg.). Sakramentliche Feiern II. GdK 8. Regensburg 1984, 7-66.
- Kretschmar, G. Das bischöfliche Amt. Kirchengeschichtliche und ökumenische Studien zur Frage des kirchlichen Amtes. Göttingen 1999.
- Kühn, Ulrich. Die Ordination. In: Schmidt-Lauber, H.-C. u.a. (Hg.). In: Handbuch der Liturgik. Liturgiewissenschaft in Theologie und Praxis der Kirche. Göttingen 21995.
- Lehmann, Karl. Das theologische Verständnis der Ordination nach dem liturgischen Zeugnis der Priesterweihe. In: Bläser, P. (Hg.). Ordination und kirchliches Amt. Paderborn 1976, 19-52.
- Nocke, Franz Josef. Sakramententheologie. Ein Handbuch. Düsseldorf 1997, 235-257.
- Nüssel, Frederike. Zum Verständnis des evangelischen Bischofsamtes in der Neuzeit. In: Schneider, Theodor / Wenz, Gunther. (Hg.). Das kirchliche Amt in apostolischer Nachfolge I. Grundlagen und Grundfragen. In: DiKi 12 (2004), 145-190.
- Pontifikale für die katholischen Bistümer des Deutschen Sprachgebiets. Die Weihe des Bischofs, der Priester und der Diakone. (Bd. 1). Handausgabe mit pastoralliturgischen Hinweisen. Herausgegeben von den Liturgischen Instituten Salzburg – Trier – Zürich. Freiburg 1994.
- Schneider, Theodor / Wenz, Gunther. (Hg.). Das kirchliche Amt in apostolischer Nachfolge I. Grundlagen und Grundfragen. (Dialog der Kirchen 12). Freiburg 2004.
01605000 Seminar: Empirische Annäherung an Großgottesdienste mit Exkursion nach Münster
Vorbesprechung: Dienstag, 17.04.2018, 18.00-20.00 Uhr
Mittwoch, 02.05.2018, 18.00-20.00 Uhr
Exkursion Münster: Mittwoch-Sonntag: 09.05.-13.05.2018
Nachbesprechung: Dienstag, 05.06.2018, 18.00-20.00 Uhr
Ort: Raum 308, Paradeplatz 4
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser
Mag. Theol. Tobias Weyler
Inhalt:
Vom 9.-13. Mai 2018 findet in Münster der 101. Deutsche Katholikentag unter dem Leitwort „Suche Frieden“ statt. Das Treffen der deutschen Katholiken bietet die Möglichkeit, neben den Großgottesdiensten zu Beginn und zum Abschluss zahlreiche kleinere Gottesdienst mitzufeiern. Im Rahmen unseres Seminars möchten wir uns angelehnt an die Arbeitsweise der „Rückmeldungen zu Gottesdiensten“ den Gottesdiensten auf empirische Weise nähern. Das Verfahren nimmt das dialogische Geschehen der jeweiligen gottesdienstlichen Feier in den Blick und möchte dazu einladen, dass Mitfeiernde ein entsprechendes Feedback zu den Gottesdiensten geben können. Das Seminar wird daher zunächst durch gemeinsame Sitzungen in Würzburg vorbereitet, in deren Rahmen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit dem Konzept Rückmeldungen zu Gottesdiensten vertraut machen, die einzelnen Arbeitsschritte der Methode sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen erlernen und dann ein entsprechendes Arbeitsprogramm für eine Erhebung im Rahmen des Katholikentags entwickeln. Nach der Rückkehr werden die Fragebögen am Lehrstuhl ausgewertet und die zentralen Erkenntnisse besprochen, reflektiert und analysiert. Die Übernahme einer 3-5 seitigen Ausarbeitung wird erwartet. Unter Umständen fließen die Ergebnisse in eine gemeinsame Publikation ein.
Literatur:
- Folkert Fendler, Qualität im Gottesdienst. Was stimmen muss. Was wesentlich ist. Was begeistern kann, Gütersloh 2015.
- David Plüss / Michael Rahn (Hg.), Gottesdienste ins Gespräch bringen. Eine Sammlung von Feedback-Methoden. Zürich 2008.
- Uta Pohl-Patalog, Gottesdienst erleben. Empirische Einsichten zum evangelischen Gottesdienst, Stuttgart 2011.
- Nicole Stockhoff, Einfach Beten – heute und künftig. Gottesdienstliche Feiern als Eintritt in die Gegenwart Gottes. In: Ottmar Fuchs/Manuel Uder (Hg.), Liturgie und Pastoral. Impulse für die Seelsorge aus den gottesdienstlichen Feiern, Trier 2017, 35-57.
- Kim de Wildt / Albert Gerhards, Zwischen Traditionalismus und Eventkultur. Ein empirisches Forschungsprojekt zu den liturgischen Veranstaltungen des Eucharistischen Kongresses in Köln 2013. In: Stefan Böntert (Hg.) Gemeinschaft im Danken. Grundfragen der Eucharistiefeier im ökumenischen Gespräch, Studien zur Pastoralliturgie 40, Regensburg 2015, 326-352.
- Kim de Wildt, Innerkirchlich oder weltoffen? Ein Forschungsbericht des Bonner Seminars für Liturgiewissenschaft über den Eucharistischen Kongress 2013 in Köln. In: Korrespondenzblatt der Freunde und Förderer Bonn, 2013 144-148.
Hinweise:
Die Kosten für die Exkursion belaufen sich auf ca. 166,- Euro (bei 95 Euro Fahrtkosten mit BahnCard50; 53 Euro für die Dauerkarte des Katholikentags; 18 Euro Übernachtung und Frühstück in einer Gemeinschaftsunterkunft). Hinzu kommt noch die Verpflegung vor Ort (Mittag- und Abendessen).
Ein Teil der Kosten kann voraussichtlich durch bereits beantragte Zuschüsse übernommen werden. Die genaue Abrechnung erfolgt nach der Rückkehr und hängt von der Höhe der Bezuschussung ab.
Damit für die ganze Gruppe der Frühbucherrabatt in Anspruch genommen werden kann, muss die Anmeldung bis zum 1. März unter Anzahlung (Einzugsermächtigung) von 71 Euro persönlich am Lehrstuhl erfolgen (=Dauerkarte plus Übernachtungskosten, sofern die Unterkunft im Gemeinschaftsquartier gewünscht).
An- und Abreise sowie Verpflegung sind vorerst selbst zu organisieren und zu zahlen; es empfiehlt sich eine frühe und/oder gemeinschaftliche Buchung der Zugtickets.
Nähere Informationen erfragen Sie bei Interesse bitte bei Herrn Weyler.
01603000 Übung zu Sinn und Bedeutung liturgischer Elemente
Zeit: Mittwoch, 18.04.2018, 9.00-10.00 Uhr
Raum: Raum 308, Paradeplatz 4
Dozent: Mag. Theol. Herr Tobias Weyler
Inhalt:
Liturgische Feiern enthalten eine Vielzahl von Riten und Elementen: Dies schließt nicht nur die liturgischen Handlungen innerhalb der Feier mit ein, sondern auch zahlreiche weitere Aspekte, z.B. den liturgischen Raum und seine Ausstattung, die Paramente, den Gesang, stille Momente u.v.m.
Theologischer Sinn und rituelle Funktion der zahlreichen Details sind nicht immer direkt offensichtlich und bilden deshalb häufig Ausgangspunkt von Diskussionen über die Frage, wie Liturgie „richtig“ zu feiern sei. Zur fundierten und reflektierten Bewertung einzelner Riten und Praktiken reichen Aussagen wie „Das hat man schon immer so gemacht!“ oder „Das darf man nicht!“ als Begründung für den eigenen Standpunkt nicht aus.
Diese Übung versteht sich deshalb als Forum für die konkreten Fragen der Studierenden zu grundsätzlichen und aktuellen Themen der Liturgiewissenschaft aus Theorie und Praxis, welches vor allem Raum zur fachwissenschaftlichen Diskussion gibt. Durch die Beschäftigung mit einschlägigen Quellen wie liturgischen Texten, den liturgischen Büchern und ihren pastoralen Einführungen möchten wir diese Fragen diskutieren.
Ziel der Übung ist dabei neben dem Erlernen eines routinierten Umgangs mit liturgischen Büchern und Texten vor allem der Kompetenzerwerb, fundiert zu überlegen, welche Feiergestalt und Verwendung von Elementen der Liturgie gerecht werden und welche Weisen der Feier kritisch angefragt werden können.
Quellen:
Die Messfeier – Dokumentensammlung. Auswahl für die Praxis, Bonn 112009.
Grundordnung des römischen Messbuchs. Vorabpublikation zum Deutschen Messbuch (3. Auflage). 12. Juni 2007. (Arbeitshilfen Nr. 215). Hg. vom Sekretariat der DBK. Bonn 2007.
Missale Romanum, Editio typica 2002.
Weitere liturgische Bücher werden je nach thematischem Bedarf hinzugezogen.
Sekundärliteratur:
Foley, Edward u.a. (Hg.), A Commentary on the General Instruction of the Roman Missal, Collegeville 2007.
Foley, Edward u.a. (Hg.), A Commentary on the Order of Mass of the Roman Missal, Collegeville 2011.
Weitere Kommentare sowie Spezialliteratur zu besprochenen Komplexen werden je nach thematischem Bedarf genannt.
Hinweis:
Diese Übung eignet sich für Magisterstudenten ab dem 4. Fachsemester sowie alle Lehramts-, Bachelor- und Masterstudenten mit Interesse und grundlegender akademischer Vorerfahrung in der Liturgiewissenschaft.
Der ECTS-Erwerb erfolgt gemäß den jeweiligen Modulbeschreibungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der aktiven Teilnahme durch Vorbereitung einer Impulsfrage sowie einer anschließenden Ausarbeitung dazu.
Die Kombination mit einer anderen liturgiewissenschaftlichen Veranstaltung zu einem größeren Modul ist möglich.
01604000 Übung: Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten
Zeitrahmen: 1 SWS
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser
Ort: nach vorheriger Anmeldung
01608200 Übung: Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten
Zeitrahmen: 1 SWS
Dozent: Dr. Simon Schrott
Ort: nach vorheriger Vereinbarung