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Kennt die Bibel Homosexualität? Verurteilt die Bibel Homosexualität?

04/15/2021

Zweimal lautet die Antwort: Nein. Und trotzdem werden einige Kirchen und Christ*innen nicht müde, ihre Ablehnung homosexueller Partnerschaften mit der Bibel zu begründen.

Wie es dazu kommt und warum das nicht so sein muss – und vielleicht nicht einmal so sein darf – wenn man die Bibeltexte ernst nimmt, erläuterte Benedict Schöning mit einem kurzen Impuls und in der anschließenden Diskussionsrunde am 15.04. in einem online-Forum des Katholischen Dekanates Dieburg im Bistum Mainz.

Anhand typischer Referenzen auf die Bibel zum Themenbereich Homosexualität im Alten und Neuen Testament ließ sich aufzeigen, dass eine Ablehnung von Homosexualität nur durch eine doppelte Dekontextualisierung möglich ist: Wenn nämlich die Text einerseits außerhalb ihres historischen und andererseits außerhalb ihres literarischen Kontexts gelesen werden. Diese Lektüren sind allerdings inzwischen so tief im kulturellen Gedächtnis verankert, dass es schwer fällt, die Texte schon überhaupt ihrem Wortlaut nach wahrzunehmen. Verloren geht in den typischen Lektüren dabei eine wichtig biblische Position, nämlich der Einsatz der Heiligen Schrift gegen sexualisierte Gewalt, die das Gegenüber nicht als freien Menschen respektiert.