Macht – Grenze der Autonomie?

Autonomie und Verantwortung sind zentrale Kategorien der Ethik und bestimmen das Selbstverständnis des Menschen in der Gegenwart. Wer sich als freier, autonomer Mensch versteht, kann verantwortlich handeln. Was aber bleibt von zentralen Kategorien der Ethik, wenn poststrukturalistische Anfragen sie dekonstruieren? Dieser Frage ging Dr. Katharina Ebner in ihrem Impulsreferat am 6.3.2021 bei der Nachwuchstagung des Netzwerks Moraltheologe nach, die sich in diesem Jahr den Themen "Macht, Autorität, Ethik" widmete. Sie brachte dabei Machttheorien mit klassischen Autonomiekonzepten in den Dialog und plädierte für ein Modell situierter Autonomie, das für den diskursiv-machtpraktisch definierten Handlungskontext des konkreten Individuums sensibilisiert. Das Subjekt lebt, denkt, spricht und handelt in diesen Kontexten und kann sie deshalb auch bedingen, erhalten und kritisieren.