04. Dezember 2014: Liturgie der Zukunft – im Spannungsfeld von heiliger Rest und Vorhof der Völker
11.11.2014Ort: Würzburger Congress Centrum / Hotel Maritim
Zeit: Donnerstag, 4. Dezember 2014, 19.00 – 21.30 Uhr
Die Diskussionsteilnehmer/-innen:
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Vorsitzender der Liturgiekommission der DBK), Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt), Dr. Christiane Florin (Redakteurin „Christ&Welt“), Dr. Eduard Nagel (ehem. Schriftleiter „Gottesdienst“)
Das Thema: Die christliche Liturgie vor den Herausforderungen unserer Zeit
Die christlichen Kirchen in unserem Land stehen gegenwärtig vor großen Herausforderungen: Die Zahl der Gottesdienstteilnehmer sinkt, Gemeinden müssen zusammengelegt werden, die Rituale der Liturgie sind in einer postmodernen, säkularen Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich.
Die Einen suchen hier eine Zukunftsperspektive in der Flucht in eine vermeintlich heile Vergangenheit, bei der eine kleine Kerngemeinde sich als „heiliger Rest“ im Wesentlichen auf die liturgischen Kernvollzügen der Sakramente beschränkt. Die Anderen betonen im Sinne von Papst Franziskus die Notwendigkeit, einer sich nach den Rändern der Gesellschaft ausstreckenden missionarischen Liturgie. Sie suchen nach niedrigschwelligen Gottesdienstangeboten, die möglichst viele Fernstehende ansprechen sollen. Wie also kann eine Liturgie der Zukunft aussehen, die sich in diesem Spannungsfeld bewegt?
Am 4. Dezember 2014 soll deshalb eine Art Bestandsaufnahme unternommen werden: Wo stehen wir 50 Jahre nach der liturgischen Erneuerung durch das II. Vatikanische Konzil? Welches sind die konkreten Herausforderungen für das liturgische Leben in unseren Gemeinden angesichts Priestermangel, Mitgliederschwund in den Kirchen und Gemeindezusammenlegungen? Wie viel und welche Formen von Liturgie braucht ein Christ, um in der heutigen Welt überleben zu können?
Das Format: Gefeierte Liturgie, Kurzvorträge und Podiumsgespräch
Die neue Veranstaltungsreihe besteht jeweils aus einer gottesdienstlichen Feier (Vesper, Abendlob, Wort-Gottes-Feier) und einer sich anschließenden Podiumsdiskussion. Die Referenten/-innen sind dabei eingeladen, in kurzen Statements in pointierter Weise ihre Position zur Fragestellung zu präsentieren. Das Publikum hat die Möglichkeit, sich über sog. Publikumsanwälte in die Diskussion mit einzubringen.
Das Datum: der 4. Dezember
Am 4. Dezember 1963 veröffentlichte das II. Vatikanische Konzil seine Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium. Das Dokument nahm die Anliegen der so genannten „Liturgischen Bewegung“ auf. Diese hatte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts um die Erneuerung des christlichen Gottesdienstes bemüht. „Sacrosanctum Concilium“ bedeutete den Beginn einer neuen Epoche der Liturgiegeschichte: Das Konzil stieß eine umfangreiche Reform der Liturgie an. Hauptprinzip der Reform war die „tätige Teilnahme“ der Gläubigen. Die Riten sollten einfacher und verständlicher werden, damit die Gläubigen mit Gewinn für ihr Leben daran teilnehmen können.
Seither hat sich die Gestalt des Gottesdienstes in der röm.-kath. Kirche stark verändert. Aber auch andere christliche Konfessionen griffen die Impulse des Dokuments auf und machten sie für die Reform ihrer eigenen Traditionen fruchtbar. Vieles davon ist heute Geschichte. Doch auch zwei Generationen später bleibt der Auftrag der liturgischen Erneuerung aktuell.
„Liturgia semper reformanda“ – wie die Kirche muss sich auch die Liturgie immer wieder erneuern. Dazu bedarf es jedoch der Vergewisserung über das bereits Erreichte und über die gewonnenen Erfahrungen. Daraus ergeben sich Antworten auf die Fragestellungen unserer Zeit und neue Perspektiven für die Zukunft.
Der Plan:
Auch in den kommenden Jahren wird die Veranstaltungsreihe jeweils am 4. Dezember einen spezifischen Teilaspekte der Frage nach einer Liturgie der Zukunft behandeln, wie etwa: Liturgie und zeitgenössische Kunst, Sprache in der Liturgie, Liturgie und neue Medien, Musik in der Liturgie, etc.
Das Ziel: Perspektiven entwickeln für die Zukunft
Von der neuen Veranstaltungsreihe soll ein positives Signal ausgehen: Christen schauen in die Zukunft. Sie sind verwurzelt in der Geschichte, verlassen sich aber nicht einfach nur auf die Rezepte der Vergangenheit, sondern fragen danach, wie sie im Vertrauen auf das Evangelium den Gottesdienst heute zeitgemäß gestalten können.