Studierende probieren neue Raumanordnungen in der Mutterhauskirche aus
05.02.2020Seit Oktober vergangenen Jahres wird in der Mutterhauskirche der Erlöserschwestern jeden Sonntag #messeumhalb8 gefeiert. Die Mutterhauskirche ist dadurch für Studierende wie Lehrende der Fakultät zu einem liturgischen Lehr- und Lern-Raum geworden, in dem gemeinsam gestaltete liturgische Feiern ganz konkret in die gottesdienstliche Praxis umgesetzt werden können, und zu einem Feier-Raum, in dem der wissenschaftlich bedachte Glaube in den vielfältigen Gestalten der Liturgie gefeiert werden kann.
Im Rahmen eines Seminars beschäftigten sich nun 14 Studierende mit der Gestaltung des Raumes und der liturgischen Orte.
Welche Bedeutung haben Altar, Ambo, Vorsteher- und Gemeindeplätze sowie Devotionsorte? Welche Anforderungen stellt der Gottesdienst an sie? Solche und ähnliche Fragen wurden gemeinsam mit Prof. Martin Stuflesser, Marco Weis und Tobias Weyler sowie dem eigens angereisten Diözesanbaumeister des Bistums Mainz Johannes Krämer erörtert.
Dann wurde es praktisch: In drei Gruppen wurden so unterschiedliche Gottesdienstformen wie ein Abendlob, eine Wort-Gottes-Feier und ein freier Fürbittgottesdienst vorbereitet. Dafür wurden verschiedene, für die jeweilige Form passende Raumkonzepte entwickelt und auch umgesetzt. Viele Bänke wurden bewegt, über die ideale Positionierung von Ambo und Altar diskutiert, Kerzen und Kreuze hingestellt und wieder weggeräumt…
Diese Gottesdienste wurden auch gefeiert und hinterher im Plenum reflektiert, woran auch Sr. Monika Edinger, die Generaloberin der Erlöserschwestern und Hausherrin, teilnahm. Welches ist eine ideale Anordnung von Altar und Ambo in ihrem Zueinander und Gegenüber bei der Feier der Eucharistie? Wo ist der ideale Ort der Wortverkündigung bei einer Wort-Gottes-Feier? Wo steht der Ambo beim Morgen- oder Abendgebet und braucht es hierfür einen Altar, und, wenn ja, wo? Braucht es Funktionsorte für Formen der Anbetung, für Taizé-Gebete? Und welches ist die angemessene Gestalt sog. Devotionsorte, die der persönlichen Frömmigkeit dienen? Diese und ähnliche Fragen fanden engagierte und konstruktive Diskutanden.
Am Ende wurde der hintere Teil der Mutterhauskirche schließlich so gestaltet, dass die Bänke einander gegenüberstehen, Vorstehersitz und Ambo die offenen Stellen am Anfang und Ende einnehmen und in der Nähe des Vorstehersitzes der Altar positioniert ist. In den Messfeiern seitdem hat sich schon gezeigt: Hier wird Gemeinschaft spürbar, hier versammelt sich Gemeinde, um gemeinsam das Wort Gottes zu hören und Eucharistie zu feiern.