Zum Verhältnis von Liturgie und Kunst
18.11.2016Veranstaltungsreihe: Liturgie der Zukunft
Die Konstitution über die Heilige Liturgie des II. Vatikanischen Konzils, Sacrosanctum Concilium, führt in Nr. 122 zur Kunst aus:
"Zu den vornehmsten Betätigungen der schöpferischen Veranlagung des Menschen zählen mit gutem Recht die schönen Künste, insbesondere die religiöse Kunst und ihre höchste Form, die sakrale Kunst. Vom Wesen her sind sie ausgerichtet auf die unendliche Schönheit Gottes, die in menschlichen Werken irgendwie zum Ausdruck kommen soll, und sie sind um so mehr Gott, seinem Lob und seiner Herrlichkeit geweiht, als ihnen kein anderes Ziel gesetzt ist, als durch ihre Werke den Sinn der Menschen in heiliger Verehrung auf Gott zu wenden. Darum war die lebenspendende Mutter Kirche immer eine Freundin der schönen Künste."
Die Feier des christlichen Gottesdienstes ist aber nicht nur von außen geprägt durch die Künste, sie ist auch selbst eine Kunstform, sodass man nicht umsonst von einer Ars celebrandi, von einer Kunst, Gott zu feiern, sprechen kann.
Die Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Liturgie der Zukunft“ versucht das Verhältnis von „Liturgie und Kunst“ auszuloten, sowohl im praktischen Vollzug, in Form eines künstlerisch gestalteten freien Abendlobs, genauso wie in der Diskussion, in einem Podiumsgespräch.
Der Maler Ben Willikens, dessen Bildwerke sich auch im Würzburger Neumünster finden, sprach im Jahr 1997 in einem Vortrag angesichts der Frage „Was ist das – Kunst?“ von einer Totalbeschädigung. Und er führte hierzu aus: „Die Partnerschaft der Künste mit der Kirche (...) ist entweder im seichten Umfeld der Verharmlosung zu finden oder in der Beschädigung von Kunst durch Überinterpretation und einseitige Vereinnahmung. Allerdings ist die Beschädigung auch gegenseitig.“
Vor diesem Hintergrund scheint es an der Zeit, das Verhältnis von Liturgie und Kunst neu zu bedenken.
Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.