Wintersemester 2014/2015
Prof. Dr. Martin Stuflesser
Lehrveranstaltungen im WiSe 2014/15
0160000 Vorlesung: „Grundfragen gottesdienstlichen Handelns
der Kirche"
(Überblicksvorlesung)
Zeit: Montag, 12.00-14.00 Uhr
Raum: Hörsaal 318, Sanderring
Beginn: Montag, 13.10.2014, 12.00 Uhr c.t.
Zielgruppe: Lehramtsstudierende [EWS-Scheinerwerb nach § 36 (2) 1 a) bb) ist möglich],
Diplomstudierende, Magisterstudierende mit Theologie im Nebenfach
Inhalt: Es geht um eine anthropologische und theologische Grundlegung des Gottesdienstes: Liturgie im Leben der Gemeinde (u.a. als Quelle des Glaubens, Liturgiewissenschaft im Gesamt der Theologie) - Liturgie als Dialog zwischen Gott und Mensch - Handeln im Zeichen (u.a. Liturgiefähigkeit; Zeichen und/oder Symbol; Sinnenhaftigkeit; Ritusproblem) - menschengerechter Gottesdienst (u.a. Einheit und Vielfalt; Inkulturation; gesellschaftliche Bedeutung von Liturgie), Feiern im Rhythmus der Zeit (Kirchenjahr).
Ein Schwerpunkt liegt auf liturgiewissenschaftlichen Themen, die im Religionsunterricht in der Grundschule und in weiterführenden Schulen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) vorkommen. Liturgisches Basiswissen steht hierbei im Mittelpunkt. Die Vorlesung richtet sich damit besonders an Lehramtsstudierende, aber auch an Diplomstudierende und Magisterstudierende mit Theologie im Nebenfach.
Literatur:
Berger, R. Neues Pastoralliturgisches Handlexikon. Freiburg 1999.
Lengeling, E. J. Liturgie - Dialog zwischen Gott und Mensch, Hg. von K. Richter. Altenberge 2. Aufl. 1991.
Richter, K. u.a. (Hg.) Gott feiern in nachchristlicher Gesellschaft. Stuttgart 2000.
Stuflesser, M./Winter, St. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind. Was ist Liturgie? (Grundkurs Liturgie 1). Regensburg 2004.
0160900: Vorlesung: Die Feier der Sakramente
Zeit: Mittwoch, 8.00-10.00 Uhr
Ort: R. 302, Paradeplatz 4
Beginn: Mittwoch, 8.10.2014
Zielgruppe: Lehramtsstudierende, Diplomstudierende, Magisterstudierende mit Theologie im Nebenfach
Inhalt: Von den Sakramenten der Kirche heißt es in Art. 61 der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium, dass sie Feier des Pascha Mysteriums sind, „des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi, aus dem alle Sakramente und Sakramentalien ihre Kraft ableiten.“ Sie sind, so Art. 59, „hingeordnet auf die Heiligung der Menschen, den Aufbau des Leibes Christi und schließlich auf die Gott geschuldete Verehrung; als Zeichen haben sie auch die Aufgabe der Unterweisung.“ In den als Sakramente bezeichneten liturgischen Vollzügen verdichtet sich demnach die sakramentale Grundstruktur der Kirche.
Die heutige liturgische Ordnung der Feier der Sakramente ist dabei das Ergebnis eines langen Prozesses, in dem sich die konkrete liturgische Praxis und die theologische Reflexion immer wieder gegenseitig beeinflusst haben. Die Vorlesung fragt, ausgehend vom biblischen Zeugnis und der historischen Entwicklung, nach einer sachgerechten Feier der Sakramente heute. Dabei werden, beginnend mit den Sakramenten der Initiation (Taufe und Firmung) die sakramentlichen Feiern der Buße/Versöhnung, der Krankensalbung, der Ehe und des Ordo behandelt.
Im Mittelpunkt stehen historische, liturgisch-pastorale und ökumenisch-theologische Fragestellungen.
Literatur:
Meßner, Reinhard. Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn 2001, bes. 59-149, 359-382.
Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Wiedergeboren aus Wasser und Geist. Die Feiern des Christwerdens. (Grundkurs Liturgie, Bd. 2). Regensburg 2004, bes. 92ff.
Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes. Die Feiern des Taufgedächtnisses, der Umkehr und der Versöhnung. (Grundkurs Liturgie, Bd. 4). Regensburg 2005, 51-90, 111-144.
Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Gefährten und Helfer. Liturgische Dienste zwischen Ordination und Beauftragung. (Grundkurs Liturgie, Bd. 5). Regensburg 2005, 9-57.
Schneider, Theodor. Zeichen der Nähe Gottes. Grundriss der Sakramententheologie. Mainz 71998, bes. 57-114, 184-307.
0160200 Hauptseminar: Kirchbau
Zeit: Dienstag, 14.00-16.00 Uhr
Zeitrahmen: 2 stdg., geblockt mit ganztägiger Exkursion
Vorbesprechung: 21. Oktober, 14-16 Uhr
weitere Termine: 4., 11. und 18. November
ganztägige Exkursion: 17. Januar 2015
Ort: R. 321, Paradeplatz 4
Anmeldung: elektronisch über sb@Home
Inhalt: Zunächst werden in wöchentlichen Seminarsitzungen grundlegend
Entwicklungslinien des Raumes für die liturgische Versammlung erarbeitet. Dabei sind Fragen leitend, wie: Gibt es „heilige Orte“ im Christentum? Was ist die Theologie des Ortes der Gemeindeversammlung? Was sind Gestalt und Wandel des Versammlungsraumes? Was sind die Funktionsorte liturgischer Versammlung heute? Was unterscheidet Funktionsorte und Devotionsorte im liturgischen Raum?
Im zweiten Teil des Hauptseminars werden an einem ganztägigen Exkursionstag unterschiedliche Kirchbauten der Region besichtigt, um vor Ort ganz konkret liturgische Räume und deren Gestaltung und Konzeption kennen und bewerten zu lernen.
Das Seminar findet in Kooperation mit Dipl.-Ing. Johannes Krämer, Dezernent für bei Bau- und Kunstwesen im Bistum Mainz statt.
Literatur:
Grundordnung für die römische Messfeier. Vorabpublikation zum Deutschen Messbuch (3. Auflage). 12. Juni 2007. (Arbeitshilfen Nr. 215). hg. vom Sekretariat der DBK. Bonn 2007, bes. S. 126-140.
Liturgie und Bild (Arbeitshilfen Nr. 132) hg. vom Sekretariat der DBK. Bonn 1996.
Johann Hinrich Claussen. Gottes Häuser oder die Kunst, Kirchen zu bauen und zu verstehen. Vom frühen Christentum bis heute. München 2010.
Franz-Heinrich Beyer. Geheiligte Räume. Theologie, Geschichte und Symbolik des Kirchengebäudes. Darmstadt 2008.
Richter, Klemens. Kirchenräume und Kirchenträume. Die Bedeutung des Kirchenraums für eine lebendige Gemeinde. Freiburg. 2. Aufl. 1999.
0160310 Oberseminar: Louis-Marie Chauvets „Symbol und Sakrament“
Zeitrahmen: 2 st. als Blockveranstaltung zu nachfolgenden Terminen:
4. Dezember 2014, 23-25. Januar 2015, jeweils 9-16 Uhr
Weitere Details werden im Laufe des Semesters bekanntge-
geben.
Ort: R. 308, Paradeplatz 4 (Sekretariat)
Anmeldung: im Sekretariat des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft
0160400 Übung: Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten
Zeitrahmen: 1stdg., als Blockveranstaltung
Ort: Zeit und Ort nach Vereinbarung
Apl. Prof. Dr. Guido Fuchs
0160300 Hauptseminar: "Gott will im Dunkel wohnen..." Die Nacht als
liturgische Zeit
Blockveranstaltung: Fr. 14.11.2014, 14 - 19.00 Uhr; Sa. 15.11. 9 - 17 Uhr
Fr. 12.12.2014, 14 - 10.00 Uhr; Sa. 13.12. 9 - 17 Uhr
Vorbesprechung: Mo. 13.10.2014, 13 Uhr
Ort: Seminarraum 320, Paradeplatz 4
Inhalt:
Außer an Ostern und Weihnachten (und in manchen klösterlichen Gemeinschaften) spielt die Nachtzeit in der offiziellen Liturgie der Kirche kaum eine Rolle. Symptomatisch dafür mag sein, dass im LThK das Lemma „Nacht“ zwar „biblisch“ und „mystisch“, nicht aber „liturgisch“ behandelt wird (LThK 7,616ff.). Dabei ist die Nacht eine religiös äußerst dichte Zeit, wie die biblischen Schriften zeigen und wie wir aus der Liturgiegeschichte wissen. Allerdings gibt es auch nicht zu übersehende neue Aufbrüche zur liturgischen Gestaltung der Nacht, sei es offizieller oder privater Art: Vigilien in der Nacht zum Sonntag, ganznächtliche Osterfeiern, Nachtwallfahrten, „Nacht der Versöhnung“, „Nightfever“ oder „Nachteulen-Gottesdienste“: Die Bandbreite der Formen ist groß. Die Wiederentdeckung der Nacht als liturgische Zeit trifft dabei auf ein gesellschaftliches Phänomen, das sich auch in Formen wie „Nacht der offenen Museen“ u.a.m. äußert.
Das Seminar will der Nacht als liturgischer Zeit, den Ursachen für ihren zeitweiligen Verlust und den Gründen für die Wiederentdeckung nachgehen sowie die verschiedenen Formen darstellen und ihre Gestaltung beurteilen.
Literatur:
- Alvarez, Alfred: Die Nacht. Von Dunkelheit, Träumern und Nachtschwärmern, Hamburg 1997.
- Evang. Akademie Baden (Hg.), Geblendete Welt. Der Verlust der Dunkelheit in der High-Light-Gesellschaft, Herrenalber Forum, Karlsruhe 1997.
- Die Nacht. Wiederentdeckung von Raum und Metapher, hg. von Bettina Naumann,
Leipzig 2002.