Wintersemester 2020/21
Vorlesung: Die Feier der Sakramente (01609000)
#Wue-online
Zeit: 8.00-10.00 Uhr
Beginn: Mittwoch 04.November, 8.00 Uhr c.t.
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser
Zielgruppe: Mag Theol., Lehramts-, Bachelor- und Masterstudierende, GWS
Inhalt:
Von den Sakramenten der Kirche heißt es in Art. 61 der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium, dass sie Feier des Pascha Mysteriums sind, „des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi, aus dem alle Sakramente und Sakramentalien ihre Kraft ableiten.“ Sie sind, so Art. 59, „hingeordnet auf die Heiligung der Menschen, den Aufbau des Leibes Christi und schließlich auf die Gott geschuldete Verehrung; als Zeichen haben sie auch die Aufgabe der Unterweisung.“ In den als Sakramente bezeichneten liturgischen Vollzügen verdichtet sich demnach die sakramentale Grundstruktur der Kirche.
Die heutige liturgische Ordnung der Feier der Sakramente ist dabei das Ergebnis eines langen Prozesses, in dem sich die konkrete liturgische Praxis und die theologische Reflexion immer wieder gegenseitig beeinflusst haben. Die Vorlesung fragt, ausgehend vom biblischen Zeugnis und der historischen Entwicklung, nach einer sachgerechten Feier der Sakramente heute. Dabei werden, beginnend mit den Sakramenten der Initiation (Taufe und Firmung) die sakramentlichen Feiern der Buße/Versöhnung, der Krankensalbung, der Ehe und des Ordo behandelt.
Im Mittelpunkt stehen historische, liturgisch-pastorale und ökumenisch-theologische Fragestellungen.
Einführende Literatur:
- Meßner, Reinhard. Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn 2001, bes. 59-149, 359-382.
- Geldhof, Joris / Stuflesser, Martin / Theuer, Andy. „Ein Symbol dessen, was wir sind“. Liturgische Perspektiven zur Frage der Sakramentalität. (Theologie der Liturgie 13). Regensburg 2018.
- Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Wiedergeboren aus Wasser und Geist. Die Feiern des Christwerdens. (Grundkurs Liturgie, Bd. 2). Regensburg 2004, bes. 92ff.
- Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes. Die Feiern des Taufgedächtnisses, der Umkehr und der Versöhnung. (Grundkurs Liturgie, Bd. 4). Regensburg 2005, 51-90, 111-144.
- Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Gefährten und Helfer. Liturgische Dienste zwischen Ordination und Beauftragung. (Grundkurs Liturgie, Bd. 5). Regensburg 2005, 9-57.
- Schneider, Theodor. Zeichen der Nähe Gottes. Grundriß der Sakramententheologie. Mainz 71998, bes. 57-114, 184-307.
Vorlesung: Grundfragen gottesdienstlichen Handelns der Kirche (01600000)
#Präsenz
Zeit: 16.00-18.00 Uhr
Beginn: Dienstag, 03.November 2020 bis 09.Februar 2021
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser
Zielgruppe: Lehramtsstudierende und GWS.
Inhalt:
Es geht um eine anthropologische und theologische Grundlegung des Gottesdienstes: Liturgie im Leben der Gemeinde (u.a. als Quelle des Glaubens, Liturgiewissenschaft im Gesamt der Theologie) - Liturgie als Dialog zwischen Gott und Mensch - Handeln im Zeichen (u.a. Liturgiefähigkeit; Zeichen und/oder Symbol; Sinnenhaftigkeit; Ritusproblem) - menschengerechter Gottesdienst (u.a. Einheit und Vielfalt; Inkulturation; gesellschaftliche Bedeutung von Liturgie), Feiern im Rhythmus der Zeit (Kirchenjahr).
Ein Schwerpunkt liegt auf liturgiewissenschaftlichen Themen, die im Religionsunterricht in der Grundschule und in weiterführenden Schulen (Mittelschule, Realschule, Gymnasium) vorkommen. Liturgisches Basiswissen steht hierbei im Mittelpunkt.
Die Vorlesung richtet sich damit besonders an Lehramtsstudierende, aber auch an Studierende des Magister Theologiae und Studierende (Bachelor) mit Theologie im Nebenfach.
Einführende Literatur:
- Berger, Rupert. Neues Pastoralliturgisches Handlexikon. Freiburg 1999.
- Adam, Adolf /Haunerland, Winfried. Grundriss Liturgie. Freiburg 112018.
- Lengeling, Emil Joseph. Liturgie - Dialog zwischen Gott und Mensch, hg. von K. Richter. Altenberge 21991.
- Richter, Klemens. u.a. (Hg.) Gott feiern in nachchristlicher Gesellschaft. Stuttgart 2000.
- Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind. Was ist Liturgie? (Grundkurs Liturgie 1). Regensburg 2004.
Vorlesung: Einführung in Strukturen und Formen gottesdienstlicher Feiern (01604000)
#PRÄSENZ
Zeit: 10.00-12.00 Uhr
Beginn: Mittwoch, 23.Dezember 2020 bis 10.Februar 2021
Dozent: Prof. Dr. Martin Stuflesser, Mag. theol. T. Weyler, Mag. theol. M. Weis,
A. Theuer B.A.
Raum: Neue Uni 124, Sanderring 2
Zielgruppe: Modularisierter BA (1. bzw. 3. Semester), Mag. Theol. (1. Semester)
Die Lehrveranstaltung ist pflichtmäßig für alle Studienanfänger im Studiengang Magister Theologie und im Bachelor vorgesehen.
Organisatorisches: Diese Veranstaltung ist 1-stündig, findet aber 2-stündig in der 2. Semesterhälfte statt (1. Semesterhälfte: Einführung ins Kirchenrecht).
Ort: Raum 124, Neue Uni.
Inhalt:
Die Vorlesung gibt eine Einführung in das Fach Liturgiewissenschaft und seinen Gegenstand: Das gottesdienstliche Handeln der Kirche. Dabei geht es um methodische Fragen ebenso wie um anthropologische und liturgietheologische Grundlagen. Auch wichtige Fachtermini, Quellen und Dokumente werden eingeführt.
Einführende Literatur:
- Meßner, Reinhard. Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn 2001.
- Stuflesser, Martin/Winter, Stephan. Wo zwei oder drei versammelt sind. Was ist Liturgie? (Grundkurs Liturgie Band 1) Regensburg 2004.
- Adam, Adolf/Haunerland, Winfried. Grundriss Liturgie. Freiburg im Breisgau 2012.
Seminar: „Gesegnet oder getraut? Rituelles Handeln in der Kirche bezogen auf Beziehungen und Partnerschaft“ (01601000)
#WUE ONLINE
Termine: Mittwoch, den 04. November 2020 16.00-18.00 Uhr (Vorbesprechung)
Mittwoch, ab dem 09. Dezember 2020 16.00-18.00 Uhr wöchentlich
Dienstag, den 02. Feburar 2021, 16.00-18.00 Uhr (Abschluss)
Dozent : Prof.Dr. Martin Stuflesser, Mag.Theol. M. Weis
Inhalt:
„Die innige Gemeinschaft des Lebens und der Liebe, durch die die Gatten ,nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch‘, ist von Gott, dem Schöpfer, begründet , eingerichtet nach eigenen Gesetzen und ausgestattet mit jenem Segen, der als einziger durch die Strafe für die Ursünde nicht aufgehoben wurde“, so heißt es in Art. 4 der Praenotanda im Rituale Die Feier der Trauung.
Lange Zeit galt die Ehe nicht nur binnenkirchlich, sondern auch gesamtgesellschaftlich – neben der Weihe oder dem Ordenseintritt – als einzige legitime und von christlicher Tradition gedeckte Lebensform. Diesbezüglich haben sich jedoch in den letzten Jahrzehnten große Veränderungen sowohl in der persönlichen Lebensgestaltung als auch in der gesellschaftlichen Akzeptanz ergeben. Dies schlägt sich auch in zunehmenden theologischen Diskussionen zum Thema Ehe und Partnerschaft nieder. In der Bemühung um eine Anerkennung der Pluralität gelebter Paarbeziehungen mit je unterschiedlichen Voraussetzungen und auch hinsichtlich des Wunschs nach liturgischen Feiern, die diese Beziehung je auch religiös konstituieren oder anerkennen, entsteht jüngst auch eine größere Vielfalt ritueller Feiern für Paare in der katholischen Kirche. Andere Konfessionen segnen oder trauen homosexuellen Paare hingegen schon seit einiger Zeit. Dies ist sicherlich auch, aber nicht nur, auf die lange diskutierte staatliche Zulassung von gleichgeschlechtlichen Ehen zurückzuführen.
In einigen diözesanen Ausgaben des Gotteslobs etwa finden sich Verlobungs- bzw. Segensfeiern für heterosexuelle Paare, die nicht oder noch nicht kirchlich heiraten wollen; einige evangelische Landeskirchen haben Vorlagen für Segensfeiern oder Trauungen von homosexuellen Paaren ausgearbeitet und, wenn auch teils nach Kontroversen, eine Wiederheirat nach einer Scheidung erlaubt. Innerhalb dieses Themenfeldes spielt auch die Frage der Wiederverheiratung nach Scheidung – und wohl mittlerweile geschlechterunabhängig – eine Rolle.
Das Hauptseminar beschäftigt sich mit den rituellen Aspekten dieses Themenfeldes um Ehe und partnerschaftlichen Beziehungen: Ausgehend von der Feier der Trauung und ihren liturgietheologischen Implikationen, über die Untersuchung neuer ritueller Angebote für gleichgeschlechtliche Partnerschaften in verschiedenen christlichen Denominationen, hin zu zugrundeliegenden sakramententheologischen Fragen nach dem Verhältnis von Sakrament und Sakramentalie, nach der Theologie der Benediktion / des Segens von Partnerbeziehungen, die nicht Ehe sind, und den aktuellen pastoraltheologischen Herausforderungen dieses Bereichs der Kasualgottesdienste.
Einführende Literatur:
- Kranemann, Benedikt / Knop, Julia / Bauer, Christian (Hg.), Segensfeiern in der offenen Kirche. Neue Gottesdienstformen in theologischer Reflexion (Quaestiones disputate 305), Freiburg i. B. / Basel / Wien 2020.
- Volgger, Ewald / Wegscheider, Florian (Hg.), Benediktion von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften (Schriften der Katholischen Privatuniversität Linz 8), Regensburg 2020.
Zentralkommitee der deutschen Katholiken (Hg.), Segen Schenken. Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, o. O., 2019.
- Die(Erz-)Bischöfe Deutschlands und Österreichs und der Bischof von Bozen-Brixen (Hg.), Verlobung feiern, in: dies. (Hg.), Gotteslob, Katholisches Gebet und Gesangbuch. Ausgabe für die Erzdiözese München und Freising, Nr. 896.
Übung: Auf dem Weg zu einer reflektierten gottesdienstlichen Praxis (01603000)
#WUE ONLINE
Zeit: 18.00-20.00 Uhr st.
Beginn: Dienstag, den 10. November bis 09. Feburar 2021
Dozent: Herr Tobias Weyler Mag. Theol.
Inhalt:
Gottesdienstliche Feiern als Selbstvollzug der Kirche sind im Sinne der Kulturwissenschaften als ritual performances aufzufassen.
Gottesdienstliche Feiern umfassen eine Fülle einzelner Riten und Elemente: Darunter fallen nicht nur die Handlungen in der Feier, sondern auch zahlreiche andere Aspekte, z.B. der liturgische Raum und seine Ausstattung, die Paramente, der Gesang, stille Momente u.v.m.
Die einzelnen Elemente wie auch die ganze Feier lassen sich mit Hilfe von Methoden der performance-Analyse decodieren und im Abgleich mit Selbsttheoretisierungen der kirchlichen, gottesdienstfeiernden Gemeinschaft auf ihren theologischen Gehalt hin analysieren. So kann z.B. auch die theologische Relevanz verschiedener Feierweisen herausgearbeitet werden.
In dieser Veranstaltung wird eingeübt, wie diese Form der Analyse gottesdienstlicher Feiern funktionieren kann.
Literatur:
- Jörg Neijenhuis, Gottesdienst als Text : eine Untersuchung in semiotischer Perspektive zum Glauben als Gegenstand der Liturgiewissenschaft, Leipzig 2007, bes. 137-157.
- Meßner, Reinhard (2013): Einige Defizite in der Performance der Eucharistie.
In: Wahle, Stephan; Hoping, Helmut; Haunerland, Winfried: Römische Messe und Liturgie in der Moderne. Freiburg i. Br. u.a., S. 305 - 345.
Einschlägige kirchliche Dokumente wie vor allem die Konstitution über die Heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium und die Grundordnung zum Römischen Messbuch.